Kloster-Aufhebung und Pfarrei-Gründung

Im Vorgriff auf den Reichsdeputationshauptschluss wurde das Fürstbistum Münster 1802 aufgelöst und die Ämter Ahaus und Bocholt den Fürsten von Salm-Salm und Salm-Kyrburg zur gemeinschaftlichen Verwaltung als selbständiges Fürstentum mit den darin befindlichen Stiften und Klöstern übergeben.

Diese ließen das Kloster Zwillbrock zunächst bestehen, da die Rentenzahlungen an die Patres und Brüder höher gewesen wären als die Einnahmen aus dem Klostervermögen. Allerdings wurde die Aufnahme von Novizen verboten, so daß das Kloster zum Aussterben verurteilt war. Als dann am 28. Februar 1811 das Fürstentum Salm aufgrund eines französischen Senats-Konsults vom 13. Dezember 1810 dem Kaiserreich Frankreich einverleibt wurde, war das Ende des Klosters gekommen. Entsprechend der französischen Gesetzgebung wurde das Kloster aufgehoben und sein Vermögen der Domänenverwaltung unterstellt. Die letzten Minoriten verließen das Kloster zum Jahresende 1811.

Da sich Kloster und Kirche weder zur Kaserne noch zum Pferdestall eigneten bzw. hierzu nicht benötigt wurden, stellte man Überlegungen an, wie die ganze Anlage am günstigsten zu verkaufen sei. Ein Vredener Zimmermann wurde mit der genauen Wertermittlung der Materialien beauftragt, die beim Abbruch der Kirche anfielen. Der Wert der Sandsteinplatten des Kirchenfußbodens wurde mit 95 Francs angegeben, die 116 Scheiben in den Kirchenfenstern mit 116 Francs taxiert. Pfarreien der Nachbarschaft baten schon um Überlassung der liturgischen Gewänder und Geräte sowie der Glocken. Unter der französischen Administration kam es dann allerdings nicht mehr zum Verkauf. Erst die preußische Domänenverwaltung verkaufte das Klostergebäude am 20. November 1821 einem Konsortium aus mehreren Kaufleuten. Wenige Jahre später ist das Kloster abgerissen worden.

Dem münsterischen Generalvikar war es mittlerweile gelungen, die Kirche und den hinter der Kirche befindlichen Klosterteil vom Verkauf auszunehmen, da in der Kirche immer noch Gottesdienste gehalten wurden. Inzwischen hatte auch die Bevölkerung im weiteren Bereich der Kirche zugenommen. So konnte dieses Gebiet aus der Bauerschaft Ellewick herausgelöst und eine eigene Bauerschaft Zwillbrock gebildet werden, die laut Urkunde vom 12. April 1858 zur selbständigen Pfarrei erhoben wurde.

 

Weitere Informationen zur Geschichte der Barockkirche Zwillbrock

Vorgeschichte

Gründung des Klosters als Missionsstation

Aufhebung des Klosters und Gründung der Pfarrei

19. Jahrhundert: Armut als Glücksfall

20. Jahrhundert: Zerfall und neuer Glanz

21. Jahrhundert: Ausblick

Freundeskreis

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